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1. Enthaltend 10 farbige Landkarten des Weltkrieges mit Erläuterungen - S. uncounted

1914 - München : Schuh
„ Viel Feind, viel Ehr“ Im sonnigen Juni und Juli des Jahres 1914 lag das Deutsche Reich noch in einem Traum von Frieden. Wer hätte auch im entferntesten an die Entflammung eines Weltenbrandes in so ungeheuerer Ausdehnung in dem Augenblick gedacht, als die Schreckenskunde von der schändlichen Ermordung des Erzherzog-Thronfolgers Franz Ferdinand von Oesterreich und seiner Gemahlin Herzogin Sophie von Hohenburg die Welt durcheilte! Der Gedanke daran schien schon ein Frevel. Deutsche Arbeit, deutsche Gründlichkeit, deutscher Fleiss bewerkstelligten noch in friedliebender und den Frieden wahrender Weise, wie durch die 44 vorangegangenen Jahre den Austausch der Güter der Welt unter allen Völkern, als so plötzlich, unerwartet und ungewollt, im August 1914 dem mit Oesterreich-Ungarn verbündeten Deutschen Reich der Krieg aufgenötigt wurde. Die Geschichte wird für alle Zeiten dem Frevler Russlandund dem Meerbeherrschenden} perfiden und auf Deutschlands Entwicklung neidvollen Albion, das Schandmal desverbrechens an der Menschheit und Zivilisation aufbrennen, diesen furchtbaren Völkerkrieg grundlos in Szene gesetzt zu haben, wobei das betörte Frankreich die Rolle des bedauernswerten Verleiteten spielte. Auf dem in so frevelhafter Weise herausgeforderten Waffengang der deutschen Stämme und des verbündeten Oesterreich-Ungarn hat, gottlob, wie es nicht anders zu erwarten stand, schon reicher Segen gelegen. Die deutsche Sache, die eine nur allzugerechte ist, und die beispiellose Begeisterung, der Opfermut in allen Volksschichten, nicht zuletzt auch die felsenfeste Einigkeit der verbündeten Völker und Länder, haben eine gewaltige Zeit heraufgerufen und den deutschen Waffen von Anbeginn des Krieges den Sieg gesichert. Dem Zwecke, diesen glorreichen Siegeszug deutscher Waffen und Taten zu Wasser und zu Land, in West, Ost, Süd und Nord, mühelos und übersichtlich verfolgen zu können, dient der Kriegsatlas, der zugleich aufklärende Erläuterungen über die Grösse der Länder und der Bevölkerung, die Kriegsstärke der Heere und der Marine und sonstige statistische Angaben von Interesse enthält. - Der Kriegs-Atlas soll dem Beschauer von Anbeginn des Krieges bis in die Gegenwart und für die Zukunft ein nützlicher Führer sein, der auf den vielen überaus deutlichen Karten, die jeweilige Kriegslage genau erkennen lässt. So möge der Kriegsatlas, dem die Devise „Viel Feind, viel Ehr(< vorangestellt ist, seinen Zweck an deutschen Herden erfüllen, er soll auch ein dauerndes Erinnerungsblatt bilden an die glorreiche eiserne Zeit und an die Treue der verbündeten deutschen Stämme. Kehren sie dann wieder, die ruhmgekrönten Söhne des Vaterlandes aus den Kämpfen für deutsche Ehre, Recht und Heimat, dann wird der Kriegsatlas auch von diesen Tapferen immer wieder gern zur Hand genommen werden, um erneut die ruhmgekrönten Wege und Schlachten zu verfolgen, die, wenn auch mit furchtbaren Opfern zu einer neuen Zeit der Freiheit heimischen Bodens, zu noch mächtigerer Entfaltung deutscher Arbeit, deutschen Wohlstandes, in einem dauernd gesicherten Frieden geführt haben. München im Oktober 1914. Der Verlag.

2. Enthaltend 10 farbige Landkarten des Weltkrieges mit Erläuterungen - S. uncounted

1914 - München : Schuh
Drei Monate Welt-Kriegs-Chronik 1914 28. Juni: Ermordung des Oesterreichischen Thronfolgerpaares in Bosniens Hauptstadt Serajewo. 16. Juli: Reise des Präsidenten von Frankreich an den russischen Zarenhof. 23. „ Ueberreichung des auf 48 Stunden befristeten Ulti- matums Oesterreich-Ungarns an Serbien nach Feststellung, dass der schändliche Fürstenmord von Serajewo auf serbische Untertanen und serbischen Einfluss zurückzuführen war. 25. „ Vorzeitige Rückkehr des Deutschen Kaisers von der Nordlandreise. Serbien erteilt ausweichende und ungenügende Antwort, wodurch der Kriegsausbruch zwischen Oesterreich und Serbien bedingt wurde. 26. bis 28. Juli: Bemühungen Deutschlands und Oesterreichs, insbesondere durch persönliches Eingreifen des Deutschen Kaisers, zur Erhaltung des Friedens und zur Lokalisierung des Krieges, wobei Oesterreich versichernde Erklärungen bezüglich der Selbstständigkeit Serbiens und der Absicht, keine Gebietserweiterungen anzustreben, abgab. — Trotz ehrenwörtlich abgegebener gegenteiliger Versicherungen an Deutschland von Seiten der Regierung Russlands, erfolgte innerhalb der Zeit vom 29. bis 30, Juli die Mobilmachung des russischen Heeres. 31. Juli: In Deutschland wird der Kriegszustand erklärt. — Ultimatum Deutschlands an Russland. 1. Aug.: Durch das Verhalten Russlands gezwungen, erfolgte die Mobilmachung des gesamten Heeres und der Marine des Deutschen Reiches. — Russische Truppen überschreiten die deutsche Grenze und eröffnen ohne Kriegserklärung den Krieg gegen Deutschland. Darauf erklärt Deutschland den Krieg an Russland. 2. „ Französische Truppen machen einen Angriff auf deut- sches Gebiet, womit auch Frankreich ohne Kriegserklärung den Krieg gegen das Deutsche Reich einleitete. 3. „ Deutschland erklärt den Krieg an Frankreich. 4* v England erklärt den Krieg an Deutschland unter dem Vorwand, dass Deutschland die Neutralität Belgiens verletzt habe.—Belgien erklärt sich nach Ablehnung der deutschen Garantien für Schadloshaltung beim Durchzug deutscher Truppen durch belgisches Gebiet, in Kriegszustand mit dem Deutschen Reich. — Denkwürdige Sitzung des Deutschen Reichstages. 5. ,, Oesterreich-Ungarn erklärt den Krieg an Russland, Montenegro an Oesterreich. 6. „ Deutsche Truppen operieren in Belgien. — Serbien erklärt den Krieg an Deutschland. 7. „ Lüttich wird von deutschen Truppen im Sturm ge- nommen. 8. „ Bäderdampfer Königin Luise legte Minen an der Themsemündung. Untergang des englischen Kreuzers Amphion. 10. „ Schlacht von Mülhausen, Franzosen werden zurück- geschlagen. 11. „ Kämpfe bei Lagarde. Sieg der deutschen Truppen. Montenegro erklärt den Krieg an Deutschland. 12. „ Deutsche Unterseeboote operieren an der Ostküste von England. Kriegserklärungen von England und Frankreich an Oesterreich-Ungarn. Erfolge der Panzer-Kreuzer Göben und Breslau im Mittelländischen Meer. 18. „ Ultimatum Japans wegen Kiautschou an das Deutsche Reich. Japan gesellt sich zu England. 20. „ Schlacht in den Vogesen unter siegreicher Führung des Kronprinzen Rupprecht von Bayern. 10000 Gefangene. 21. Aug. 22. „ 23. „ 26. „ 27. „ 28. „ 29. „ 2. Sept. 4. „ 10. „ 12. „ 13. „ 15. „ 17. „ 19. „ 20. „ 22. „ 23. „ 24. „ 29. „ 30. „ 4. Okt. 5. „ 7. „ 8. „ 9. „ 11. „ 13. „ „Ein Kampfplatz ist die Welt: Das Kränzlein und die Krön’ Trägt keiner, der nicht kämpft, mit Ruhm und Ehr’ davon.“ A. Silesius. : Deutsche Truppen besetzen Brüssel. Oesterreicher besiegen bei Kielce die Russen. Deutscher Sieg über Russen bei Gumbinnen, Sieg der Armee des Deutschen Kronprinzen bei Longwy. Herzog Albrecht von Württemberg schlägt bei Neufchateau die Franzosen. Fall der Festung Namur. Die Russen werden bei Krassik geschlagen. Acht französische Armeekorps werden zwischen Sambre und Maas vollständig geschlagen. Strafgericht über die Stadt Löwen wegen Franktireurkrieges ihrer Einwohner durch deutsche Truppen. Das stärkste französische Sperrfort Manonviller fällt. Englische Armee wird bei^t. Quentin aufs Haupt geschlagen. Fünf russische Armeekorps werden von General von Hindenburg bei Gilgenburg-Ortelsburg geschlagen, wobei 90 000 Gefangene gemacht werden. In Frankreich fallen die Festung Givet, die Sperrbefesti-gungen Hirson, Les Eyvelles, Condö, La here, Laon. Fluchtartiger Abzug der französischen Regierung von Paris und Verlegung des Regierungssitzes nach Bordeaux. Fall der Festung Maubeuge. 40000 Franzosen und Engländer werden gefangen genommen. — Die Timokdivision der Serben bei Mitrovitza von österreichischen Truppen vernichtet. Generaloberst von Hindenburg schlägt abermals die Russen. In Deutschland sind 220000 Kriegsgefangene interniert. — Die Oesterreicher beschiessen Belgrad. Schlacht bei Lemberg. — In Ostpreussen werden 30000 Russen gefangen genommen. Die Armee Hindenburg rückt in Russland ein. Gouvernement Suwalki erhält deutsche Verwaltung. Die Kämpfe zwischen Oise, Marne und Maas dauern an. Durchbruch-Versuche der Franzosen werden abgewiesen. Fortgang der Schlachten in Frankreich. _Für deutsche Truppen günstiger Stand an der Aisne und bei Reims. I'ranzosen und Engländer werden aus Angriffsstellungen in Verteidigungsstellungen zurückgedrängt. Deutscher Kreuzer Emden versenkt sechs englische Dampfer im Golf von Bengalen. Deutsches Unterseeboot U 9 bohrt bei Vlissingen drei englische Panzerkreuzer in Grund. Die Zeichnung der deutschen Kriegsanleihe erbringt einen glänzenden Erfolg. Die Russen belagern Przemysl. Die Beschiessung der äusseren Forts von Antwerpen wird aufgenommen. Deutsche und österreichische Truppen ergreifen in Galizien die Offensive. Die Russen ziehen sich in Auflösung zurück. Der rechte deutsche Heeresfiügel in Frankreich rückt vor. Die Russen werden bei Augustowo geschlagen. Beim Angriff auf Tsingtau werden Engländer und Japaner zurückgeschlagen. Nach Fall der äusseren Forts beginnt die Beschiessung der Stadt Antwerpen. -Die Stadt Antwerpen fällt in deutsche Hände nach Flucht der Besatzung. Deutsches Unterseeboot versenkt den russischen Panzerkreuzer Pallada im Finnischen Meerbusen. Festung Przemysl wird von Deutschen und Oesterreichern entsetzt.

3. Enthaltend 10 farbige Landkarten des Weltkrieges mit Erläuterungen - S. uncounted

1914 - München : Schuh
Deutsch-Österreich-russische Grenze jwenden, Göldbigen. ■ Tacobstadt Mösheod- hfaßsteib: / 4000000. ■Schaniu. Cdruinzk) \Sweiizjtmy Narotiihj Tlilajl '■ Wiümviisckki 'Wirbcülert Gwnbmen~l)( Fjhin/) Lebeäem Mrorm\ farienbg.. \Fhd7v Db'srlu Wiasun; itoroo* ji ihamsb// yrauxlep Grosno Jmstoalde i'cftooffrudök \Ossomjez. Schneidek^idoü ,<Straßbg Wothmnisk- Xh/noa. Sltrnim. Y\ O^trdlenka ' Bx>shmt larcm/Jtui Posen jsnesac \Pultus1 ~Wlozltudsi Baitschen .Wygonowskoje -5. Prushany Notvo- georgijewsk Tachernojt-Set ichrittim . 'utno Saffuram Warschau Tresilitomsk. Jr'j-otmc) Lujwmi Ostrawo \ Tottiaschcrrv ■fijerads Tetrotiom Radom. bmapöl. , Wlcuiindr-Wohfnskii Ostro/ulec O Opntojo r Jasep7i\ S' 4-Sajtwstje O Bjclgoral Tamograd Bdzcc(— -^o y- (Neisse, Sokal f " 3 Stajajwrv Ttönigsi Ratlbvr \Rccwanxshas Jarosjau, Brody { I,ammo. Whdjjczlia, Ostmil Lemberg (Teschen. Jurniamo Tarrwpol Wolotsdiisk Jfeusch 7ui.se/ia Qschenudlz Koltnnra. (Twtiib Czcmotuitz

4. Bayern unter Prinzregent Luitpold und König Ludwig III. Der Weltkrieg (seit 1914) - S. 2

1916 - München : Oldenbourg
2 Bayern unter Prinzregent Luitpold. Deshalb geuoß der ehrwürdige Regent bei aller schlichten Einfachheit seines Wesens ein Ansehen, das weit über die Grenzen Bayerns hinausging. Dies zeigte sich besonders an den denkwürdigen Tagen, wie sie mehrfach in die Regierungszeit Luitpolds fielen. Zu nennen sind: die König-Ludwig-Zentenarfeier (1888)1), das Gedächtnisfest der 100jährigen Regierung des Wittelsbacher Zweiges Birkenfeld (1899), der 80. Geburtstag des Regenten (1901), an dem dieser die Prinz-Lnitpoldstistung für gemeinnützige und wohltätige Zwecke errichtete, ferner die Zweijahrhundertfeier des Bayerischen Befreiungskampfes 1705/06 und schließlich das Hundertjahrfest des bayerischen Königtums (1906). Ein ganz besonderer 1811 Freudentag für das bayerische Volk war aber das 90. Geburtsfest Luit-Polds, das zahllose Beweise der Liebe und Hochachtung von nah und fern brachte. Diese allgemeine Anhänglichkeit verdiente Luitpold auch vollauf; denn trotz seiner hohen Jahre war er voll Empfänglichkeit und Verständnis für alle Strömungen und Erscheinungen der Gegenwart. Das jeweilige Hoflager des Regenten galt mit Recht als eine der gastfreiesten Stätten: fast täglich fanden sich Vertreter der verschiedensten Stünde an der königlichen Tafel und scharten sich dann um den Prinzen in dessen Arbeitszimmer, wobei der Regent in der ungezwungensten Weise jeden in die Unterhaltung zog und sich über alles eingehend unterrichtete. Von einmal erprobten Beratern ging Luitpold nicht gerne ab. So behielt er das Ministerium Lutz in der Zusammensetzung, wie er es (1886) vorfand, obwohl es mit der Mehrheit der Abgeordnetenkammer nicht immer übereinstimmte?) Nur gcuz gewichtige Gründe konnten den Regenten zu einem Wechsel von Vertrauenspersonen veranlassen. Demgemäß bildete die Zeit der Regentschaft zwar einen nach außen hm wenig ausfallenden, dafür aber im Innern überaus fruchtbaren und segensreichen Abschnitt der bayerischen Geschichte. a) Innere Verwaltung. Zur Förderung der Landwirtschaft diente die 1900/08 Errichtung der Landeskulturrentenanstalt und der Bayerischen Landwirtschaftsbank; beide hatten den Zweck, deu Gemeinden für Bodenverbesserungen u. dgl. unkündbare Darlehen zu niederem Zinsfuß zu gewähren. An der Erweiterung der Anbauflächen, Hebung des Getreide-, Gemüse- und Futtermittelbaues arbeiteten auch die vermehrten Kulturbauämter sowie die Landes-moorkulturftatiou. Zur fachmännischen Belehrung und Ausbildung der Landwirte schuf man eine landwirtschaftliche Abteilung an der Technischen Hochschule, die Tierärztliche Hochschule in München, die K. Akademie für Landwirtschaft x) Die König-Lndwig-Zentenarfeier (zur Erinnerung an die Geburt Ludwigs I.) hätte schon 1886 stattfinden sollen, wurde aber wegen der traurigen Ereignisse des Sommers 1886 verschoben. 2) Es folgten als Ministerpräsidenten (1890) Graf v. Crailsheim, (1903) Graf ü. Podewils und (1912) Graf v. Hertling.

5. Bayern unter Prinzregent Luitpold und König Ludwig III. Der Weltkrieg (seit 1914) - S. 3

1916 - München : Oldenbourg
Bayern unter Prinzregent Lnitpvld. 3 und Brauerei in Weihenstephan, die Kreisackerbanschulen, besondere Wein-, Löst- und Gartenbauschulen, zahlreiche landwirtschaftliche Winterschnlen u. dgl. Von den Fortschritten der Industrie zeugten die Landesausstellungen in Nürnberg (1896; 1906) und in München (1908) sowie die Bayerische Gero erbe sch au in München. Das Kleingewerbe wurde gefördert durch die Baye-1912 rische Landesgewerbeanstalt in Nürnberg, durch Gewerbemnseen sowie der-gegr. 1909 schiedene Fachschulen (für Weberei, Korbflechterei, Schnitzerei, Stickerei, Spitzen-klöppelei u. ä. Erwerbszweige). Haudel und Verkehr nahmen einen derartigen Aufschwung, daß ein eigenes Staatsministerium für Verkehrsangelegeuheiten gebildet werden mußte. err. 1904 Die Länge der bayerischen Staatsbahnen hat sich in der Zeit der Regentschaft fast verdoppelt: sie wuchs von 4500 auf 8000 km. Wichtige neue Zwischenlinien, z. B. Trenchtlingen—tonanwörth (1906) und Mühldorf—freilassing (1908), schufen wesentlich kürzere Verbindungen, erstere zwischen Nord- und Südwestdeutschland, letztere zwischen Norddeutschland und dem Adriatischen Meer. Den Bedürfnissen der abseits von den Hauptbahnlinien liegenden Gebiete suchte man durch Anlage zahlreicher Neben(Lokal-)bahnen gerecht zu werden, den Bedürfnissen der Großstädte durch Einrichtung des Vorortverkehrs. Der Postbetrieb erfuhr zahlreiche Verbesserungen, so z. B. durch Anlage der Motorpostlinien. Die Länge der Telegraphenleitungen hat sich verdreifacht, die der Telephonleitungen verhundertfacht. Auch die forstwirtschaftliche Entwicklung Bayerns machte erfreuliche Fortschritte: i. I. 1886 bezog Bayern aus seinen weitausgedehnten Staats-sorsteu 13 Millionen Mark Reineinnahmen, i. I. 1910 bereits 32 Millionen. Die Forstliche Hochschule wurde von Aschaffenburg nach München verlegt und der 1910 dortigen Universität angegliedert. Eine vielversprechende Zukunft hat die geplante Ausnützung der Wasserkräfte, die uns billigen elektrischen Strom für den Betrieb der Landwirtschaft, der Industrie und der Verkehrsmittel liefern kann. Zur Hebung der Volksgesundheit wurden, besonders für die größeren Städte, weitverzweigte Wasserversorgung^ und Kanalisationsarbeiten durchgeführt, an den Landesuuiversitäteu bakteriologische Anstalten errichtet und umfassende Maßregeln zur Bekämpfung ansteckender Volkskrankheiten, wie Tuberkulose (Schwindsucht), Typhus u. dgl. getroffen. Den gleichen Zwecken diente die Anlage sorgfältig eingerichteter Krankenhäuser, Irrenhäuser, Waisenhäuser, die Schaffung einer Landeszentrale zur Bekämpfung der Kindersterblichkeit u. dgl. ])) Rechtspflege und Gesetzgebung. Tiefeinschneidend für die bayerische Rechtspflege war die Einführung verschiedener Reichsgesetze, die dem gesamten Deutschen Reiche die erwünschte Rechtseinheit brachten. Obenan stand das (1900) eingeführte allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch. Im Zusammenhange damit wurde auch ein neues Grundbuch angelegt (1910). — Ein weiterer Fortschritt in der Rechtspflege war die Schaffung eigener Jugendgerichte (1908), die neben einer milden Bestrafung vor allem die Besserung der Bestraften durch Jugendfürsorge ins Auge faßten. Als wichtige Errungenschaft ist das neue Landtagswahlgesetz anzusehen, 1906 nach welchem in verkleinerten Wahlkreisen 163 Abgeordnete durch allgemeines, geheimes und direktes Wahlverfahren gewählt werden. (Gewählt ist derjenige Bewerber, der im ersten Wahlgang ein Drittel der abgegebenen Stimmen, in einem etwaigen zweiten Wahlgang die einfache Mehrheit hat. Wählen und ge-

6. Bayern unter Prinzregent Luitpold und König Ludwig III. Der Weltkrieg (seit 1914) - S. 4

1916 - München : Oldenbourg
4 Bayern unter Prinzregent Luitpold. wählt werden darf nur derjenige, der das bayerische Staatsbürgerrecht besitzt, seit mindestens einem Jahre eine direkte Staatssteuer entrichtet und das 25. Lebensjahr vollendet hat). 1908 Durch das sog. Beamtengesetz wurden die bayerischen Staatsbeamten (mit Einschluß der Geistlichen und Lehrer) nach Vorbildung und Dienstleistung in 30 Klassen eingeteilt. Gleichzeitig erfolgte eine Neuregelung der Gehaltsund Pensionsverhältnisse, wodurch sich die Lage der Beamten und ihrer Hinterbliebenen wesentlich hob. ej Allgemeine Volksbildung. Eine Zeit erfreulichen Fortschrittes waren die 26 Regierungsjahre Luitpolds vor allem auch für das Bildungswesen. Die Zahl der Volksschulen wuchs um fast 600. Diese Mehrung wurde aber nicht nur durch das Wachstum der Bevölkerung veranlaßt sondern mehr noch durch 1902 das neue Schulbedarssgesetz, das it. a. die zulässige Schülerzahl der einzelnen Klassen beschränkte1). Zu erwähnen sind ferner der Ausbau des Fortbildungsschulwesens, die Errichtung einer Landesschulkommission (1905), die Einführung eines achten Schuljahres für die Werktagsschulen (1907) und die Umgestaltung des Prüfungswesens für das Volksschulamt (1908). Die Lehrerbildungsanstalten konnten ihre Schülerzahl mehr als verdoppeln und erfuhren auch dadurch eine Hebung, daß für die an ihnen wirkenden Lehrer (die Seminarlehrer) (feit 1908) ein zweijähriges Hochschulstudium vorgeschrieben wurde. Außerdem entstanden zwei neue Anstalten, eine protestantische Präparandenschule in Münchberg (1908) und eine katholische Lehrerbildungsanstalt in Pasing (1910). Die Neuordnung der Lehrerbildung, die der Regent in seinen letzten Lebensjahren genehmigte (Min-Bek. v. 2. Aug. 1912) bedeutet einen außerordentlichen Fortschritt für den Lehrerstand; sie wurde nach außen hin besonders deswegen bemerkt, weil sie sechs Bildungsjahre gegenüber den bisherigen fünf fordert und dadurch die Lehrerbildung vertieft. Noch mehr in die Augen fallend war der Aufschwung des Realschulwesens. Die Zahl der Schüler an den Realgymnasien stieg auf fast das Sechsfache. Durch die Errichtung der Oberrealschulen (1907) wurden weitere Bildungsmöglichkeiten geschaffen. Die humanistischen Gymnasien erfuhren eine Bereicherung ihres Lehrplanes durch Einführung neuer Unterrichtsfächer (der Physik, der Naturkunde und des Zeichnens). Für das Lehrpersonal an den Mittelschulen erschien (1895) eine neue Prüfungsordnung, die zugleich auch die Einrichtung pädagogisch-didaktischer Kurse vorsah. Die Technische Hochschule in München, die 1901 die volle Gleichberechtigung mit den Universitäten erlangte, wurde innerlich und äußerlich in so zweckmäßiger Weise ausgebaut, daß sie heute an der Spitze der Technischen Hochschulen Deutschlands steht. Ebenso nahmen die bayerischen Universitäten einen derartigen Ausschwung, daß sich die Zahl der an ihnen wirkenden Lehrer *) Infolgedessen war es dem Lehrer fortan möglich, sich mehr als bisher dem einzelnen Schüler zu widmen und dadurch den Unterricht fruchtbarer und erfolgreicher zu gestalten. Zu erwähnen wären noch die Neuorganisation der Kreispensionskassen der Lehrer (1903), ferner aus der Erziehungsgeschichte das bayerische Zwangserziehungsgesetz (1902) und das sog. Kinderschutzgesetz (1903), das die Kinderarbeit in gewerblichen Betrieben regelte.

7. Bayern unter Prinzregent Luitpold und König Ludwig III. Der Weltkrieg (seit 1914) - S. 8

1916 - München : Oldenbourg
8 Bayern unter König Ludwig Iii. auf diesem Gebiete gilt. Zahlreiche Reifen, bei denen er scharfen Auges die fremden Verhältnisse betrachtete und mit den einheimischen verglich, verschafften dem Prinzen einen tiefen Einblick in das Getriebe der modernen Volkswirtschaft zumal er seit Jahren seinen greisen Vater bei wichtigen Anlässen häufig vertrat' Lv findet z. B. der Ausbau der bayerischen und deutschen Wasserstraßen (Kanäle) bei Ludwig volles Verständnis und eifrige Förderung. Besonders liebevoll vfleat Lutrnng den Gedanken, daß die verschiedenen Erwerbszweige (Landwirtschaft Industrie, Handel) keine einseitige Bevorzugung anstreben dürfen, sondern unter gegenseitigen Zugeständnissen Hand in Hand arbeiten müssen. So war Prinz Ludwig wie sein Vater eine in jeder Beziehung ausgereifte hervorragende Persönlichkeit, als ihn das Geschick zur Regierung Bayerns berief. Wichtige Ereignisse aus der Zeit der Regentschaft Ludwigs waren die Veranstaltungen zur Erinnerung an die Befreiungskriege, so die Erinnerungsfeier in der Befreiungshalle zu Kelheirn (Aug.) und die Ein-1913 weihuug des Völkerschlachtdenkmals bei Leipzig (18. Okt.) in Gegenwart sämtlicher deutschen Bundesfürsten. Tie Beendigung der Regentschaft. Längst waren weite Kreise des bayerischen Volkes von der Überzeugung durchdrungen, daß die allzu lange Dauer der Regentschaft etwas Unnatürliches sei. Wenn auch die Führung der Regierungsgeschäfte unter der Regentschaft in keiner Weise litt1), so sehnte sich doch das bayerische Volk darnach wieder einen regierenden König zu haben, mit dem es in persönliche Beziehungen treten und Liebe um Liebe, Treue um Treue tauschen konnte. Diesen Wünschen entsprechend, ließ die bayerische Staatsregierung den Geisteszustand des kranken Königs Otto durch gewissenhafte Ärzte sorgfältig prüfen. Die Prüfung ergab, daß eine Heilung unbedingt ausgeschlossen sei. So erklärte denn Prinzregent Ludwig in Übereinstimmung mit den beiden Kammern der Volksvertretung den bayerischen Thron für 1913 erledigt und bestieg ihn dann selbst als König Ludtvig Iii. Ausrichtige Frömmigkeit, vornehme Schlichtheit, helfende Opferfreudigkeit und innige Vertrautheit mit den Nöten des Volkes zieren das Königspaar Ludwig und Marie Therese?). Diese edlen Eigenschaften sichern die Erfüllung der Worte der Königsproklamation, „daß die Liebe des Volkes, die wir als ein kostbares Kleinod oon Unseren Vorfahren übernommen haben, auch fernerhin Unser wirken geleiten werde, das auf das wohl des geliebten Vaterlandes, auf fein Blühen und Gedeihen gerichtet ist." 2) Staatsrechtliche Schwierigkeiten gab es wohl: so hätte z. B. nach dem Wort-laut der Verfassung diese selbst unter einer Regentschaft nicht geändert werden, kein Beamter unwiderruflich angestellt werden dürfen u. dgl. Doch hatte man beim ($r-laß dieser Bestimmungen an eine Regentschaft von derartiger Dauer sicher nicht gedacht. Deshalb wurden dergleichen Anordnungen auch nicht wörtlich befolgt. ) Marie Therese ist eine Schwester des Erzherzogs Friedrich, der im Weltkrieg (seit 1914) den Oberbefehl über die österreichischen Streitkräfte führt.

8. Bayern unter Prinzregent Luitpold und König Ludwig III. Der Weltkrieg (seit 1914) - S. 10

1916 - München : Oldenbourg
10 Der Weltkrieg (seit 1914). Von höchster Wichtigkeit war jetzt die Frage, auf welche Seite sich England stellen würde. England besitzt den großen Vorzug, daß es infolge seiner Jnsellage gegen seinen Willen nicht in die kontinentalen Händel hineingezogen werden kann; es mischt sich also nur dann ein, wenn es dabei seinen Vorteil zu finden glaubt. Nun ist in England die Entwicklung von der Volkswirtschaft zur Weltwirtschaft und damit naturgemäß auch zur Weltpolitik weiter fortgeschritten als in anderen Ländern und hat sich zum sog. Imperialismus verdichtet. Dieser erstrebt ein möglichst viele Länder und Völker umfassendes, wirtschaftlich sowohl als politisch in sich abgeschlossenes und sich selbst genügendes Gebiets. Bei seinen imperialistischen Bestrebungen fand England zunächst drei Gegner, in Afrika Frankreich, in Asien Rußland, in der Neuen Welt die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Doch erschien Frankreich, obwohl ein reiches Land, bei seiner sinkenden Bevölkerungszahl und seinem schwindenden wirtschaftlichen Unternehmungsgeist den Engländern nicht sehr gefährlich. Gefährlicher war schon Rußland; doch auch diese Gefahr drohte erst in der Zukunft brennend zu werden; ebenso die „amerikanische". Deshalb richtete sich der Haß und Neid Englands mehr und mehr gegen denjenigen Gegner, der auf wirtschaftlichem Gebiet ant gefährlichsten schien, nämlich gegen das gewaltig aufstrebende Deutschland. Nachdem Deutschland die ersehnte staatliche Neuordnung erreicht hatte, nahm es, unterstützt von seiner stark wachsenden Bevölkerung, seiner hohen geistigen Bildung und seiner sittlichen Kraft, einen ungeahnten wirtschaftlichen Aufschwung. Aus dem Volke der „Denker und Dichter" wurde ein Volk der Tat mit dem „Willen zur Macht". In überraschend kurzer Zeit schuf es sich eine gewaltige Industrie und einen rasch aufblühenden Welthandel. Beide traten mit der englischen Industrie und dem englischen Handel in immer ernsteren Wettbewerb auf dem Weltmarkt. Wieder wie zur Zeit der Väter galt für den deutschen Kaufmann der stolze Fuggersche Wahlspruch: „Mein Feld ist die Welt". Dabei traf der deutsche Wettbewerb den englischen an seiner empfindlichsten Stelle: Frankreich und Rußland traten mehr äußerlich den 1) Der Imperialismus (von Imperium [Romanum]) sucht eine Art Weltreich zu errichten, das auf wirtschaftlichem Gebiete einerseits die nötigen Nahrungsmittel für feine Bevölkerung und die nötigen Rohstoffe für feine Industrie selbst beschaffen kann, anderseits die notwendigen Absatzgebiete für feine Industrie selbst besitzt. Ferner soll es den unerläßlichen Ansiedelung^ und Betätigungsraum für die sich mehrende Bevölkerung aufweisen, sodass also Ein- und Ausfuhr, Ein- und Auswanderung über die Reichsgrenzen überflüssig werden. Ein solches „Weltreich" war das Römische, etwa in der Zeit von Augustus bis Diokletian; ein ähnliches erstreben die Engländer (auf maritimer Grundlage) und die Russen (auf kontinentaler Grundlage), vielleicht auch die Nordamerikaner (in Gesamtamerika). Strenggenommen ist der Imperialismus im wirtschaftlichen Sinne nur eine naturgemäße Weiterbildung des oben erwähnten Kolonialsystems.

9. Bayern unter Prinzregent Luitpold und König Ludwig III. Der Weltkrieg (seit 1914) - S. 14

1916 - München : Oldenbourg
14 Der Weltkrieg (seit 1914). sich nicht nur eine wichtige Wirtschafts- und Kulturstraße zwischen Mitteleuropa und Vorberasien sonbern die Türkei konnte auch mit Leichtigkeit Truppen und Kriegsmaterial nach und von allen Seiten zusammenziehen, sodaß die kriegerischen Absichten der Russen und Englänber gegen die Türken bebeutenb erschwert würden. So brang denn aufseiten Rußlands und der Westmächte die Überzeugung durch, daß man die Auseinandersetzung mit Deutschland und Oster-1914 reich nicht mehr allzulange verschieben dürfe und es begannen die Kriegs-Apnl Vorbereitungen des Dreiverbandes im einzelnen. Da die strategischen Bahnen an der russischen Westgrenze (vgl. S. 12) noch nicht fertig waren, also die Versammlung der russischen Streitkräfte länger dauerte als die der deutschen und österreichischen, begann Rußland in aller Heimlichkeit bereits im April und Mai 1914 die Mobilisierung seiner sibirischen Armeekorps und deren Beförderung nach dem Westert1). Ferner wurden in Serbien und Montenegro große Mengen an Waffen und Munition aufgespeichert. Frankreich, dessen Rüstungen noch nicht beendet waren, hielt sich vorsichtig zurück, zumal etwaige unmittelbare Kriegsvorbereitungen doch nicht unbemerkt hätten vor sich gehen können. England rüstete seine Flotte und sein Landheer ganz öffentlich unter der heuchlerischen Maske, daß es zu Übungszwecken eine Probemobilisierung und Flottenschau beabsichtige. Gleichzeitig suchten die Westmächte Belgien in ihren Kreis zu ziehen. Die Stellung Belgiens war für den beborstehenben Krieg von der höchsten Wichtigkeit. Seit langen Jahren hatte man die beutsch-sranzosische Grenze von beiben Seiten berart befestigt, daß ein unmittelbarer Angriff sowohl von beutscher als von französischer Seite wenig Erfolg bersprach. Deshalb planten die beiben Generalstäbe, der beutsche und der französische, einen raschen Vormarsch durch Belgien, um die beutsch-franzosischen Grenzbefestigungen zu umgehen und den Gegner in der Flanke zu fassen. Für Frankreich und England kam noch hinzu, daß Belgien für England der natürliche Brückenkopf und Lanbungsplatz war, auf dem sich die französischen und englischen Streitkräfte leicht bereinigen konnten. Deutscherseits wurde nun der Kriegsplan sorgfältig geheimgehalten. Aufseiten Frankreichs und Englanbs gelang inbes die Geheimhaltung nicht soleicht, ba die französisch-englisch-belgischen Verhanblungen einen zu großen Kreis von Eingeweihten umfaßten, als daß sie ganz im berborgenen hätten borsichgehen können. In Belgien selbst, wo das französischgesinnte, beutschseinbliche Wallonentum regierte, war man mit dem Anschluß an die Westmächte2) trotz der bölker-rechtlich festgelegten Neutralität im allgemeinen einberstanben und zufrieben, zumal man an dem Siege des überlegenen Dreiberbanbes gar nicht zweifelte^ 1) Durch später (bei Kriegsgefangenen) aufgefundene Schriftstücke, beglaubigte Aussagen u. dgl. ist die Tatsache, daß die sibirischen Armeekorps bereits im Mai 1914 auf Kriegsfuß standen und nach Westen befördert wurden, urkundlich erhärtet. 2) Daß sich die belgische Regierung unter Leitung des Königs Albert mit der französischen und der englischen im Einvernehmen befand, ist durch inzwischen aufgefundene amtliche Schriften, besonders durch die Berichte des belgischen Gesandten in Berlin, v. Greindel, unwiderleglich bestätigt worden.

10. Bayern unter Prinzregent Luitpold und König Ludwig III. Der Weltkrieg (seit 1914) - S. 16

1916 - München : Oldenbourg
16 Ter Weltkrieg (seit 1914). daß dieser Krieg früher oder später doch geführt werden mußte und daß es immerhin besser sei ihn jetzt zu führen als später, wenn die Gegner, darunter auch das verräterische Italien, ihre Vorbereitungen beendet hätten. 23. Juli So erfolgte denn ein bestimmt gefaßtes österreichisches Ultimatums an Serbien, worin verlangt wurde, daß die serbische Regierung unter Mitwirkung österreichischer Beamter die Anstifter des Mordes bestrafe, die geheimen Verbindungen gegen Österreich auflöse und Sicherheiten dafür gebe, daß Vonseiten Serbiens in Zukunft alle Bestrebungen zur Losreißung österreichischer Gebietsteile unterblieben. Als dieses Ultimatum, wie zu erwarten war, von Serbien im Vertrauen auf die versprochene russische seit 25. Juli Hilfe abgelehnt wurde, ergab sich die Mobilisierung der verschiedenen Heere von selbst, die dann mit der Unvermeidlichst eines Naturereignisses ab i. Aug. auch die verschiedenen Kriegserklärungen nach sich zog. Während der Mobilisierung gingen zwar die Verhandlungen zwischen den einzelnen Gegnern weiter. Da sie aber aufseiten des Dreiverbandes offenbar nur den Zweck hatten Zeit zu gewinnen, konnten sie den Gang der Ereignisse natürlich nicht aufhalten. In Deutschland erkannte man sofort allgemein, was die verbündeten feindlichen Mächte im Schilde führten und daß es galt nicht bloß die Zertrümmerung Österreichs zu verhüten sondern auch das eigene Dasein zu retten. Um Deutschlands Macht und Ehre, um Deutschlands politische und wirtschaftliche Zukunft ging der Streit. Was die Väter 1870/71 und seitdem geschaffen, mußten die Söhne 1914 verteidigen, um es ungeschmälert den Enkeln hinterlassen zu können. Deshalb brauste ein Sturm 2.Aug. von Begeisterung durch die deutschen Gaue. Auf den Ruf des Kaisers eilten die Deutschen freudig zu den Fahnen und zwar nicht bloß die Pflichtigen sondern auch so viele Freiwillige (über 2 Millionen), daß man diese gar nicht alle in das Heer einstellen konnte. Mit herzerfreuender Einmütigkeit bewilligte der deutsche Reichstag alle Kriegsforderungen der verbündeten Regierungen (darunter auch eine Kriegsanleihe von 5 Milliarden)^. c) Ausbruch und Verlauf des Krieges. 1. Tie Ereignisse des Jahres 1914. Der Aufmarsch der deutschen und österreichischen Heere vollzog sich mit erstaunlicher Sicherheit und Schnelligkeit. Gegen Serbien ließ Österreich einstweilen nur eine geringe Truppenzahl stehen, die hinreichte das serbische Heer bis auf wei- x) Ultimatum (vom lat. ultimum — das Letzte) bedeutet eine „letzte" friedliche Aufforderung, deren Nichtbefolgung dann die Anwendung von Gewalt nach sich zieht. 2) Zwei weitere Kriegsanleihen wurden 1915 genehmigt und ergaben (mit der ersten zusammen) insgesamt rund 26 Milliarden Mark. Eine vierte (im Frühjahr 1916) brachte über 10,7 Milliarden.
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